Subtraktion und Division
Gilt x + x′ = 0, so heißt x′ ein additives Inverses von x. Ein additives Inverses von x ist eindeutig bestimmt. Gilt nämlich x + x′ = 0 und x + x″ = 0, so ist
x′ = x′ + 0 = x′ + (x + x″) = (x′ + x) + x″ = 0 + x″ = x″.
Für das eindeutig bestimmte additiv inverse Element von x schreiben wir − x, und weiter definieren wir
x − y = x + (−y) für alle x, y ∈ K. (Subtraktion)
Damit haben wir, nur auf die ersten drei Körperaxiome gestützt, eine Subtraktion eingeführt.
Eine wichtige Folgerung aus den Körperaxiomen (K1) − (K3) ist die Kürzungsregel für die Addition: Gilt y + x = z + x, so ist y = z. Denn
y = y + 0 = y + (x − x) = (y + x) − x = (z + x) − x = z + (x − x) = z + 0 = z.
Einprägsamer kann man dieses Argument so führen: Aufgrund des Assoziativgesetzes dürfen wir Klammern weglassen und statt a + (b + c) oder (a + b) + c einfach a + b + c schreiben. Gilt nun y + x = z + x, so können wir links und rechts −x addieren. Wir erhalten so y + x − x = z + x − x und damit y = z.
Analog können wir aus den Körperaxiomen (K5) − (K7) eine Division gewinnen. Wir schreiben x−1 für das eindeutig bestimmte multiplikative Inverse von x ≠ 0 und definieren
x/y = x · y−1 für alle x und alle y ≠ 0. (Division)
Damit haben wir auf der Basis der Körperaxiome eine Division eingeführt. Einen Term x/y nennen wir wie üblich einen Bruch mit Zähler x und Nenner y.
Wie für die Addition erhalten wir eine Kürzungsregel für die Multiplikation: Gilt y · x = z · x und x ≠ 0, so gilt y = z (Multiplikation von x−1 auf beiden Seiten).
Nach Definition gilt x − x = 0 für alle x und x/x = 1 für alle x ≠ 0. Weiter gilt − (− x) = x für alle x, denn − (− x) ist das additive Inverse von − x, und dieses ist gleich x (da −x + x = x − x = 0). Völlig analog gilt 1/(1/x) = x für alle x ≠ 0.