Konvergenz in ℂ

 Die entwickelte Theorie der Konvergenz von Folgen können wir leicht auf die komplexen Zahlen übertragen:

Definition (Grenzwerte für komplexe Folgen)

Eine komplexe Zahl z heißt ein Grenzwert einer Folge (zn)n ∈  in , falls gilt:

∀ε > 0 ∃n0 ∀n ≥ n0 |zn − z| < ε.

Das ε ist nach wie vor reell. In der Definition der Konvergenz und in vielen Beweisen benutzen wir nur elementare Eigenschaften der Betragsfunktion wie die Dreiecksungleichung, die auch in  gilt. Damit sind Grenzwerte für Folgen in  wieder eindeutig bestimmt. Die Limesregeln für die Folgenarithmetik gelten auch in .

Beispiele

(1)

limn ≥ 1 in/n  =  0.

(2)

limn in existiert nicht.

(3)

limn ≥ 1 (1 + (1 + i)/n)  =  1.

(4)

limn (1/n + i n/(n + 1))  =  limn ≥ 1 (1/n, n/(n + 1))  =  (0, 1)  =  i.

(5)

Eine gegen x konvergente Folge (xn)n ∈  in  konvergiert auch in  gegen x, wobei wir wie immer  ⊆  annehmen. Ebenso divergiert eine reelle Folge in , wenn sie in  divergiert.

 Die Konvergenz einer Folge in  können wir auf die Konvergenz zweier Folgen in  zurückführen:

Satz (komponentenweise Konvergenz für Folgen in )

Seien (zn)n  ∈   eine Folge in  und z  ∈  . Dann sind äquivalent:

(a)

limn zn  =  z.

(b)

limn Re(zn)  =  Re(z)  und  limn Im(zn)  =  Im(z).

 Der Beweis sei dem Leser zur Übung überlassen.