Sekans und Kosekans

 Wir möchten noch zwei weitere, heute weniger bekannte trigonometrische Funktionen einführen.

Definition (Sekans und Kosekans)

Seien wieder A und B die Nullstellenmengen des Kosinus bzw. Sinus.

Dann definieren wir den Sekans sec :  − A   und den Kosekans csc :  − B   durch

sec x  =  1cos x für alle x  ∈   − A,
csc x  =  1sin x für alle x  ∈   − B.

 Der Sekans und der Kosekans tauchen in natürlicher Weise in der Geometrie bei der Untersuchung von Dreiecken auf. Wir besprechen dies in den Ergänzungen.

 Die Funktionen lassen die Intervalle ] −1, 1 [ als Werte aus:

analysis1-AbbID111

 Beide Funktionen haben die Periode 2π. Zur Bildung von Umkehrfunktionen betrachten wir die Einschränkungen

sec0  =  sec([ 0, π ] − { π/2 })

csc0  =  csc([ −π/2, π/2 ] − { 0 } )

Dann ist sec0 eine auf [ 0, π/2 [ und ] π/2, π ] jeweils streng monoton steigende Funktion, die ihren Definitionsbereich bijektiv auf  − ] −1, 1 [ abbildet. Analog ist csc0 streng monoton fallend auf [ −π/2, 0 [ und ] 0, π/2 ], und auch diese Funktion bildet ihren Definitionsbereich bijektiv auf  − ] −1, 1 [ ab. Wir können also definieren:

Definition (Arkussekans und Arkuskosekans)

Wir definieren den Arkussekans arcsec :  − ] −1, 1 [   und den Arkuskosekans arccsc :  − ] −1, 1 [   durch

arcsec  =  sec0−1,  arccsc  =  csc0−1.

 Die Arkusfunktionen erben wieder das Monotonieverhalten ihrer stetigen Ursprungsfunktionen. Wir erhalten die Bijektionen:

arcsec :  − ] −1, 1 [  [ 0, π ] − { π/2 }, 

arccsc :  − ] −1, 1 [  [ −π/2, π/2 ] − { 0 }.

Weiter gilt

lim − ∞ arcsec x  =  lim ∞ arcsec x  =  π/2,

lim − ∞ arccsc x  =  lim ∞ arccsc x  =  0.

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