Schmiegequadriken

 Ist eine Funktion f : P   zweimal stetig differenzierbar, so gilt also

T2pf (x)  =  f (p)  +  〈 grad(f)(p), x − p 〉  +  12 〈 x − p, Hf(p) (x − p) 〉.

(Taylor-Polynom zweiter Ordnung)

Der Graph des Taylor-Polynoms T2p f ist in der Sprache der analytischen Geometrie eine Quadrik im n + 1, die sog. Schmiegequadrik an f im Punkt (p, f (p)). Für n = 1 ist eine Schmiegequadrik eine Schmiegeparabel und durch f ′(p) und f ″(p) bestimmt. Für n = 2 müssen die fünf partiellen Ableitungen ∂1f (p), ∂2f (p), ∂21f (p), ∂22f (p) und ∂12f (p) berechnet werden, aber die Situation bleibt dennoch übersichtlich. Ein Klassifikationssatz der analytischen Geometrie besagt nämlich, dass die Schmiegequadrik an f für n = 2 und Hf(p) ≠ 0 im Punkt (p, f (p)) bis auf eine affine Transformation von einem der drei folgenden Typen ist:

elliptisches Paraboloidz  =  a x2 + b y2,  mit  a b > 0
hyperbolisches Paraboloidz  =  a x2 + b y2,  mit  a b < 0
parabolischer Zylinder z  =  a x2 + b y2,  mit  a b = 0

Elliptische Paraboloide sehen aus wie Eierbecher, hyperbolische Paraboloide wie Sattelflächen, parabolische Zylinder wie gebogene Papierblätter oder Dachrinnen.

analysis2-AbbID502a

elliptisches Paraboloid

analysis2-AbbID502b

hyperbolisches Paraboloid

analysis2-AbbID502c

parabolischer Zylinder

 Die folgenden Diagramme zeigen Schmiegequadriken für einige f und p.

analysis2-AbbID504a

f(x, y)  =  cos(x) + cos(y),  p = (0, 0)

analysis2-AbbID504b

f(x, y)  =  x3y + x y3,  p = (0, 0)

analysis2-AbbID504c

f(x, y)  =  log(x2 + y2),  p = (0, −1)

analysis2-AbbID504d

f(x, y)  =  arctan(x y),  p = (1, 0)