7.Matrixzerlegungen

 Wir diskutieren einige wichtige Zerlegungen A = B C einer Matrix A  ∈  GL(n, ). Mit den üblichen Änderungen (transponiert/adjungiert, symmetrisch/hermitesch, orthogonal/unitär) ergeben sich analoge Zerlegungen für reelle invertierbare Matrizen.

LR-Zerlegung und Cholesky-Zerlegung

 Das Gauß-Eliminationsverfahren liefert eine Zerlegung

AP  =  LR

mit einer Permutationsmatrix P, unteren Dreiecksmatix L und oberen Dreiecksmatrix R (vgl. 5. 12 und Überblick 5). Ist A hermitesch und positiv definit, so kann P = En gewählt werden und die LR-Zerlegung vereinfacht sich dann zur Cholesky-Zerlegung A = LL* (vgl. 7. 11).

Die QR-Zerlegung

 Das Verfahren von Gram-Schmidt (vgl. 6. 7) liefert für eine Basis (a1, …, an) des n eine Orthonormalbasis (q1, …, qn) bzgl. des kanonischen Skalarprodukts mit

(+)  span(a1, …, ak)  =  span(q1, …, qk)  für alle k ≤ n.

Sind a1, …, an die Spalten von A, so erhalten wir die Zerlegung

A  =  QR

mit einer unitären Matrix Q und einer oberen Dreiecksmatrix R. Dabei hat Q die Spalten q1, …, qn. Dass R = Q*A eine obere Dreiecksmatrix ist, folgt aus (+).

Die Polarzerlegungen

 Ist SAT−1 = SAT* = diag1, …, σn) = D die Singulärwertzerlegung von A (vgl. 8. 8) mit S,T  ∈  U(n) und positiven Singulärwerten σk, so gilt

(a)

A  =  S*DT,

(b)

Q  =  S*T  ist unitär,

(c)

P1 = S*DS und P2 = TDT* sind hermitesch und positiv definit.

Damit ergeben sich die linke bzw. rechte Polarzerlegung von A:

A  =  (S*DS)(S*T)  =  P1Q,  A  =  (S*T)(T*DT)  =  QP2.

Die Determinante von A berechnet sich zu det(A) = 1 … σn) det(Q), was wir wegen σ1, …, σn > 0 und |det(Q)| = 1 als Verallgemeinerung der Polardarstellung der komplexen Zahl det(A) lesen können.