8. Die Sesquilinearformen 〈 ·, A · 〉 und positive Definitheit
Mit den kanonischen Skalarprodukten gilt:
〈 x, Ay 〉 = ∑1 ≤ i, j ≤ n xi aij yj | für alle x, y ∈ ℝn und A ∈ ℝn × n, |
〈 z, Aw 〉 = ∑1 ≤ i, j ≤ n zi aij wj | für alle z, w ∈ ℂn und A ∈ ℂn × n. |
Oft gebraucht wird:
Seitenwechsel
〈 x, Ay 〉 = xt (A y) = (xt A) y = (At x)t y = 〈 Atx, y 〉 für A ∈ ℝn × n
〈 z, Aw 〉 = z* (A w) = (z* A) w = (A*z)* w = 〈 A*z, w 〉 für A ∈ ℂn × n
〈 x, Ay 〉 = 〈 Ax, y 〉 für A ∈ ℝn × n symmetrisch (A = At)
〈 z, Aw 〉 = 〈 Az, w 〉 für A ∈ ℂn × n hermitesch (A = A*)
Eine symmetrische bzw. hermitesche Matrix A ist positiv definit, wenn die Sesquilinearform 〈 ·, A· 〉 : Kn × Kn → K dies ist, d. h. wenn 〈 x, Ax 〉 > 0 für alle x ≠ 0 (vgl. 6. 12, 7. 11). Der Seitenwechsel liefert:
Positive Definitheit kongruenter Matrizen
Ist A ∈ ℝn × n symmetrisch und S ∈ GL(n, K), so gilt
〈 x, StASx 〉 = 〈 Sx, A(Sx) 〉 für alle x ∈ ℝn.
Mit A ist also auch StAS positiv definit (da y = Sx mit x alle Vektoren des ℝn − { 0 } durchläuft). Analog ist für eine positiv definite Matrix A ∈ ℂn × n und S ∈ GL(n, ℂ) auch S*AS positiv definit. Kurz:
Positive Definitheit vererbt sich auf kongruente Matrizen.
Eigenwertkriterium der Definitheit
Eine symmetrische oder hermitesche Matrix A ist genau dann positiv definit, wenn alle Eigenwerte λ1, …, λn von A positiv sind. Denn nach dem Spektralsatz ist A kongruent zur Diagonalmatrix diag(λ1, …, λn). (Dies kann man auch direkt mit Hilfe einer Orthonormalbasis aus Eigenvektoren von A einsehen, vgl. 8. 7.)
Positive Definitheit von AtA bzw. A*A
Für alle A ∈ GL(n, ℝ) ist AtA positiv definit, da 〈 x, AtAx 〉 = 〈 Ax, Ax 〉 > 0 für alle x ≠ 0. Analog ist A*A positiv definit für alle A ∈ GL(n, ℂ).