7.12Die Determinante eines Endomorphismus

Definition (Determinante eines Endomorphismus)

Seien V ein Vektorraum der Dimension n ≥ 1, f : V  V linear und A  ∈  Kn × n die darstellende Matrix von f bzgl. einer beliebigen Basis 𝒜 von V. Dann heißt det(f) = det(A) die Determinante von f.

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det(f) misst die durch f bewirkte Veränderung eines orientierten Volumens.

 Die Determinante det(f) eines Endomorphismus hängt nicht von der Wahl der Basis ab, da ähnliche Matrizen dieselbe Determinante besitzen: Sind 𝒜, 𝒜′ Basen von V und A und A′ die darstellenden Matrizen von f bzgl. dieser Basen, so gibt es nach der Transformationsformel eine Matrix S  ∈  GL(n, K) mit

A′  =  S A S−1.

Nach dem Multiplikationssatz ist det A′ = det S det A det S−1 = det A.

 Allgemeine Eigenschaften sind:

det(f ∘ g)  =  det(f) det(g)

Verknüpfung

det(f) ≠ 0  genau dann, wenn  f ist ein Automorphismus

In diesem Fall ist det(f −1) = det(f)−1.

Umkehrung

 Ist V euklidisch oder unitär, so können wir f* : V  V bilden (vgl. 6. 11). Ist 𝒜 eine Orthonormalbasis 𝒜 von V, so ist At (für K = ) bzw. A* (für K = ) die darstellende Matrix von f* bzgl. 𝒜. Damit gilt:

det(f*)  =  det(f)

für V euklidisch

det(f*)  =  det(f)

Ist f selbstadjungiert, so ist det(f) = det(f*)  ∈  .

für V unitär

Beispiele

(1)

Die Identität idV : V  V hat bzgl. jeder Basis die darstellende Matrix En. Es gilt det(idV) = 1.

(2)

Seien K ein Körper, V = Kn und f : V  V,

f(x1, …, xn)  =  f (x2, x1, …, )  für alle (x1, …, xn)  ∈  V.

die Vertauschung der beiden ersten Komponenten. Die f bzgl. (e1, …, en) darstellende Matrix A hat die Spalten e2, e1, e3, …, en. Damit ist

det(f)  =  det(A)  =  −1.

(3)

Sei V der -Vektorraum der reellen Polynomfunktionen vom Grad kleinergleich n − 1 und sei D : V  V der Ableitungsendomorphismus,

D(f)  =   f ′  für alle f  ∈  V.

Bzgl. der Basis (1, x, …, xn − 1) ist die obere Dreiecksmatrix

A  =  01020n10

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die darstellende Matrix von f (die Spalten sind die Koordinatenvektoren der Bilder der Basisvektoren). Damit ist det(f) = 0.

(4)

Seien K ein Körper, V = K2 × 2 und f : K2 × 2  K2 × 2 die Transposition,

f (A)  =  At   für alle A  ∈  K2 × 2.

Dann bilden die Matrizen

E1  =  1000 ,  E2  =  0100 ,  E3  =  0010 ,  E4  =  0001

eine Basis von V. Die darstellende Matrix von f bzgl. dieser Basis ist

A  =  1000001001000001 .

Damit ist det(f) = det(A) = −det(E4) = −1.