Die lineare und numerische Exzentrizität
Eine achsenparallele Ellipse E = Ea, b ist genau dann kein Kreis, wenn a ≠ b. Sind die Halbachsen sehr unterschiedlich, so weicht E stark von einem Kreis ab. Zwei Größen, die sich als Maß für die Abweichung einer Ellipse von einem Kreis eignen, sind:
Definition (lineare und numerische Exzentrizität)
Sei E = Ea, b eine achsenparallele Ellipse. Gilt a ≥ b, so setzen wir
e = elin = , ε = εnum = e/a =
Im Fall b > a setzen wir analog
e = elin = , ε = εnum = e/b =
Die e und ε heißen die lineare bzw. numerische Exzentrizität von E.
Solange keine Verwechslung mit der Eulerschen Zahl zu befürchten ist, bezeichnen wir die lineare Exzentrizität mit e. Ohne Fallunterscheidung gilt
e = elin = , ε = εnum = e/max(a, b)
Es gilt 0 ≤ e < max(a, b) und damit 0 ≤ ε < 1. Je näher die numerische Exzentrizität bei 1 liegt, desto größer ist die Abweichung der Ellipse von einem Kreis. Dagegen sind Ellipsen mit einer linearen oder numerischen Exzentrizität nahe bei 0 kreisähnlich und es gilt e = ε = 0 genau dann, wenn E ein Kreis ist. Die numerische Exzentrizität ist im Gegensatz zur linearen Version invariant unter Skalierung, d. h. die Ellipsen Ea, b und Eτa, τb haben für alle τ > 0 dieselbe numerische Exzentrizität: ε hängt nur vom Verhältnis von a und b ab.
Die Funktion ε(·, 1) : [ 0, ∞ [ → ℝ mit ε(a, 1) = /max(a, 1) für a > 0. Sie gibt die numerische Exzentrizität von Ea, 1 in Abhängigkeit von a an.
In unserer Ellipsen-Definition sind die Halbachsen größer als Null. Lässt man den degenerierten Fall zu, bei dem genau eine Halbachse gleich Null ist, so ergibt sich e = max(a, b) und ε = 1.
Direkt aus der Definition folgt:
Satz (Eigenschaften der Exzentrizitäten)
Sei E = Ea, b mit a ≥ b. Weiter sei s = b/a. Dann gilt:
(a) | e2 = a2 − b2 = (a + b)(a − b) |
(b) | e = a = b |
(c) | ε = |
(d) | ε2 + s2 = 1 |
Analoge Formeln gelten im Fall b > a.