4.Funktionen

Funktionen ordnen einem Element a einer bestimmten Menge A ein Element b einer anderen Menge B in eindeutiger Weise zu. Mengentheoretisch können wir diese Anschauung mit Hilfe von Relationen definieren:

Definition (Funktion)

Eine Menge f heißt eine Funktion oder Abbildung, falls f eine rechtseindeutige Relation ist.

Entscheidend ist also die Eigenschaft

∀a, b, c (a f b ∧ a f c    b = c),

die die Eindeutigkeit der Zuordnung sicherstellt. Wir vereinbaren:

Notation

Definition

Bezeichnung

Lesart

f : A  B

f ist Funktion mit dom(f) = A, rng(f) ⊆ B

von … nach Notation

f ist Funktion von A nach B (oder in den Wertevorrat B)

Graph(f)

f

Graph

Graph von f

f (a) = b

(a, b)  ∈  f

Notation für Funktionswerte

f von a ist gleich b, b ist der Wert von f an der Stelle a

dom(f), Def (f)

{ a | ∃b f (a) = b }

Domain, Definitionsbereich

Domain, Definitionsbereich von f

rng(f)

{ b | ∃a f (a) = b }

Range, Wertebereich

Range, Wertebereich von f

 Wir folgen dem Vorgehen der Logik und Mengenlehre, eine Funktion mit ihrem Graphen zu identifizieren. Alternativ wird eine Funktion f : A  B auch oft als Tripel (Graph(f), A, B) oder Paar (Graph(f), B) definiert. Hier gehört ein Wertevorrat B fest zu einer Funktion mit dazu. In unserer Definition ist ein Wertevorrat nicht eindeutig, aber in der üblichen Notation f : A  B spezifiziert.

 Die leere Menge ist eine Funktion der Form ∅ : ∅  ∅. Diese auf den ersten Blick vielleicht etwas skurrile Eigenschaft ist zum Beispiel in der Kombinatorik nützlich. Sind A und B Mengen mit genau n bzw. genau m Elementen, so gibt es genau mn viele Funktionen f : A  B. Diese Formel ist auch für die Spezialfälle A = ∅ oder B = ∅ gültig.