Quantoren

 Um gehaltvolle mathematische Aussagen bilden zu können, brauchen wir neben den Junktoren noch Quantoren und zugehörige Variablen. Die beiden wichtigsten Quantoren der Mathematik sind:

Zeichen

Name

Ausdruck

Lesart

Allquantor

∀x A(x)

für alle/jedes x gilt A(x)

Existenzquantor

∃x A(x)

es gibt/existiert

(mindestens) ein x mit A(x)

 So wie A ∨ B „mindestens eines“ bedeutet, so bedeutet ∃x A(x), dass es mindestens ein x gibt mit der Eigenschaft A(x).

 Um Klammern zu sparen, vereinbaren wir, dass der Wirkungsbereich eines Quantors ist so kurz wie möglich ist. Damit ist ∀x A(x) zu lesen als (∀x A(x)). In ∀x(A(x)  B(x)) wirkt der Allquantor auf A(x)  B(x). Analoges gilt für ∃.

 Manchmal ist auch der eindeutige Existenzquantor ∃! nützlich:

∃!x A(x)  es gibt/existiert genau ein x mit A(x)

Wir können ihn mit Hilfe der beiden anderen Quantoren einführen:

∃!x A(x)  wird definiert durch  ∃x ∀y (A(y)    x = y)

Äquivalent ist: ∃x A(x) ∧ ∀x, y (A(x) ∧ A(y)  x = y).

Beispiele

In den Beispielen (1) − (3) beziehen sich die Quantoren auf natürliche Zahlen, in den Beispielen (4) − (6) auf reelle Zahlen.

(1)

„n ist eine gerade Zahl“:  ∃k 2k = n

(2)

„p ist eine Primzahl“ (oder kurz: „p ist prim“):

p ≥ 2 ∧ ∀n,m (n · m = p  n = 1 ∨ m = 1)[ mit „∀n,m“ = „∀n ∀m“ ]

(3)

„Es gibt unendlich viele Primzahlen:

∀n ∃p (p ≥ n ∧ „p ist prim“)[ mit „p ist prim“ wie in (2)]

(4)

„Die Funktion f :    besitzt eine Nullstelle“:  ∃x f (x) = 0

(5)

„Die Funktion f :    besitzt ein globales Maximum“:

∃x0 ∀x f (x0) ≥ f (x)

(6)

„Die Funktion f :    besitzt bei x0 ein lokales Maximum“:

∃ε > 0 ∀x (|x − x0| < ε  f (x0) ≥ f (x))