Abbildungseigenschaften
Von großer Bedeutung sind die folgenden allgemeinen Eigenschaften:
Definition (injektiv, surjektiv, bijektiv)
Sei f : A → B. Dann heißt f
(a) | injektiv, falls ∀a, b ∈ A (f (a) = f (b) → a = b) |
(b) | surjektiv (nach B), falls ∀b ∈ B ∃a ∈ A f (a) = b |
(c) | bijektiv (nach B), falls f injektiv und surjektiv ist. |
Bemerkung
Eine Funktion f ist (als Graph) injektiv oder nicht. Für „surjektiv“ und „bijektiv“ ist ein Wertevorrat B erforderlich. Ist f in der Form f : A → B angegeben, so können wir den Zusatz „nach B“ weglassen.
Anschaulich bedeuten diese Begriffe:
injektiv | Kein Wert wird mehrfach angenommen (Linkseindeutigkeit) |
surjektiv | Jeder Wert des betrachteten Wertevorrats B wird angenommen |
bijektiv | Vollständige Paarung der Elemente von A und B |
Ist f : ℝ → ℝ eine Funktion auf den reellen Zahlen, so haben die drei Begriffe zusätzlich die folgende anschauliche Bedeutung für den in der x-y-Ebene dargestellten Funktionsgraphen von f:
injektiv | Jede Waagrechte schneidet f höchstens einmal |
surjektiv | Jede Waagrechte schneidet f mindestens einmal |
bijektiv | Jede Waagrechte schneidet f genau einmal |
Beispiele
(1) | Die Funktion f : ℝ → ℝ mit f (x) = x2 für alle x ∈ ℝ ist weder injektiv noch surjektiv. |
(2) | Die Funktion f : ℝ → ℝ mit f (x) = x3 für alle x ∈ ℝ ist bijektiv. |
(3) | Die Funktion f : ℝ2 → ℝ mit f(x, y) = x für alle (x, y) ∈ ℝ2 ist surjektiv, aber nicht injektiv. |
(4) | Sei A eine Menge. Dann ist f : A → ℘(A) mit f (a) = { a } für alle a ∈ A injektiv, aber nicht surjektiv ({ } ∈ ℘(A) liegt nicht im Wertebereich). |
(5) | Eine Bijektion der Form f : A → A heißt auch eine Permutation auf A. Für A = { 1, 2, 3 } gibt es genau sechs Permutationen. Eine davon ist f = { (1, 2), (2, 3), (3, 1) }. |