Die Komposition

 Zwei Funktionen können wir nacheinander anwenden, wenn die Werte der ersten Funktion Stellen der zweiten Funktion sind:

Definition (Komposition, Verknüpfung)

Seien f : A  B und g : B  C. Dann heißt die Funktion h : A  C mit

h(a)  =  g(f (a))  für alle a  ∈  A

die Komposition oder Verknüpfung von f und g. In Zeichen schreiben wir

h  =  g ∘ f  [ gelesen: „g nach f“ ]

Mengentheoretisch können wir g ∘ f definieren durch

g ∘ f  =  { (a, g(f (a)) | a  ∈  A }.

 Wichtig ist, dass in g ∘ f zuerst f und dann g angewendet wird. Im Allgemeinen ist f ∘ g gar nicht definiert, wenn g ∘ f definiert ist. Aber auch wenn beide Kompositionen möglich sind, ist die Reihenfolge wichtig:

Beispiel

Seien f, g :    mit f (x) = x2 und g(x) = x + 1 für alle x  ∈  . Dann gilt für alle x  ∈  :

(g ∘ f) (x)  =  g(f (x))  =  x2 + 1

(f ∘ g) (x)  =  f (g(x))  =  (x + 1)2  =  x2 + 2x + 1

Die beiden Kompositionen stimmen nur am Nullpunkt überein. Es gilt g ∘ f ≠ f ∘ g. Die Komposition ist im Allgemeinen nicht kommutativ.

 Dagegen gilt:

Satz (Assoziativität der Komposition)

Seien f : A  B, g : B  C, h : C  D. Dann gilt h ∘ (g ∘ f) = (h ∘ g) ∘ f.

Beweis

Die Kompositionen h ∘ (g ∘ f) und (h ∘ g) ∘ f sind Funktionen mit dem Definitionsbereich A. Für alle a  ∈  A gilt

(h ∘ (g ∘ f)) (a)  =  h((g ∘ f) (a))  =  h(g(f (a)))  =  (h ∘ g) (f (a))  =  ((h ∘ g) ∘ f) (a).

Dies zeigt die Behauptung.

 Wir können wie also wie bei allen assoziativen Operationen Klammern weglassen und kurz h ∘ g ∘ f schreiben.