Epsilon-Umgebungen

 Die Intervalle der Form ] x − ε, x + ε [ verdienen einen eigenen Begriff:

Definition (Epsilon-Umgebung)

Seien x  ∈   und ε > 0. Dann heißt

Uε(x)  =  ] x − ε, x + ε [  =  { y  ∈   | |x − y| < ε }

die (offene) Epsilon-Umgebung von x.

Beispiele

(1)

U1(0)  =  ] −1, 1 [ ,  U1(x)  =  ] x − 1, x + 1 [  für alle x  ∈  .

(2)

Für alle a < b in  gilt:

] a, b [  =  Uε(x)  mit ε = (b − a)/2 und x = a + ε = (a + b)/2.

Jedes Intervall ] a, b [ ist eine Umgebung seines Mittelpunkts.

 Die Konvergenzbedingung für x lautet nun:

(+)  ∀ε > 0 ∃n0 ∀n ≥ n0 xn  ∈  Uε(x)(Konvergenzbedingung für x)

Konvergenz in den Euklidischen Räumen

Sobald Umgebungen eines Punktes definiert sind, lässt sich mit (+) die Konvergenz von Folgen erklären. Insbesondere erhalten wir den Konvergenzbegriff für Folgen in den Räumen d einer beliebigen Dimension d ≥ 1: Für alle d ≥ 1 und x  ∈  d setzen wir

Uε(x)  =  { y  ∈  d | „der Euklidische Abstand von y und x ist kleiner als ε“ }.

Damit ist „limn xn = x“ für Folgen (xn)n ∈  in d und x  ∈  d, d ≥ 1, erklärt.

Für den Fall d = 2 (d. h. 2 = ) betrachten wir dies unten noch genauer.

 Nützlich ist die folgende Sprechweise:

Definition (fast alle, schließlich)

Sei (n) eine Eigenschaft. Wir sagen, dass (n) für fast alle natürlichen Zahlen oder schließlich gilt, wenn { n  ∈   | ¬ (n) } endlich ist.

 Damit können wir die Konvergenz einer Folge (xn)n ∈  gegen x ebenso präzise wie anschaulich formulieren. Sie bedeutet:

Für alle ε > 0 liegen fast alle Glieder der Folge in Uε(x).

Oder wieder etwas salopp:

Jede ε-Umgebung von x fängt die Folge schließlich ein.