Die Vektoraddition
Vektoren lassen sich in natürlicher Weise addieren und subtrahieren:
Definition (Vektoraddition, additives Inverses, Vektorsubtraktion)
Wir setzen für alle v, w ∈ ℝn:
v + w = (v1 + w1, …, vn + wn)(Vektoraddition)
−v = (− v1, …, − vn)(Inversenbildung)
v − w = v + (−w) = (v1 − w1, …, vn − wn)(Vektorsubtraktion)
Beispiele
(1, 2, 3) + (1, 2, −1) = (2, 4, 2)
(1, 2, 3) − (1, 2, −1) = (0, 0, 4)
e1 + e2 + e3 = (1, 0, 0) + (0, 1, 0) + (0, 0, 1) = (1, 1, 1)
Anschauliche Interpretation für n = 2 und n = 3
(1) | Die Vektoraddition entspricht dem Aneinanderfügen zweier Pfeile. Der Vektor v + w ist eine Diagonale des von v und w gebildeten (möglicherweise degenerierten) Parallelogramms. |
(2) | Das Inverse −v eines Vektors v erhalten wir durch die Spiegelung von v am Nullpunkt. |
(3) | Der Vektor v − w wird repräsentiert durch einen Pfeil von der Spitze von w zur Spitze von v (da v − w = v + (−w)). In dieser Lesart ist „v − w“ also „hin zu v ausgehend von w“ oder kurz „von w nach v“. Der zweite Vektor gibt den Startpunkt vor, der erste das Ziel. |
Wichtige Rechenregeln sind:
Satz (Eigenschaften der Vektoraddition)
Für alle v, w, u ∈ ℝn gilt:
v + (w + u) = (v + w) + u(Assoziativität)
v + 0 = 0 + v = v(Neutralität des Nullvektors)
v + (− v) = (− v) + v = 0(additive Inverse)
v + w = w + v(Kommutativität)
Aufgrund der Assoziativität der Addition können wir wie üblich Klammern in additiven Termen weglassen.