Basen

 Der Spann von Vektoren ist im Allgemeinen eine echte Teilmenge des Raumes. Er kann aber auch der ganze Raum sein:

Definition (erzeugend)

Seien v1, …, vk  ∈  n. Dann heißt (v1, …, vk) erzeugend oder ein Erzeugendensystem, falls span(v1, …, vk) = n.

 Wie bei der linearen Unabhängigkeit sagen wir auch: „v1, …, vk sind erzeugend“.

 Einer der wichtigsten Begriffe der Vektorraumtheorie ist:

Definition (Basis)

Seien v1, …, vk  ∈  n. Dann heißt (v1, … vk) eine Basis des n, falls gilt:

(a)

v1, …, vk sind linear unabhängig.

(b)

v1, …, vk sind erzeugend.

Beispiel

(1)

(e1, …, en) ist eine Basis des n. Diese Basis heißt die kanonische Basis oder Standardbasis des n.

(2)

Die Vektoren (1, 0), (1, 1) bilden eine Basis des 2.

(3)

Ist α ≠ 0, so bilden die Vektoren (1, 0, 0), (0, 1, 0) und (0, 0, α) eine Basis des 3.

 Die kanonische Basis hat besonders gute Eigenschaften: Die Vektoren sind normiert und sie stehen paarweise senkrecht aufeinander. Eine solche Basis nennen wir auch eine Orthonormalbasis. Im Allgemeinen kann ein Basisvektor aber eine beliebige positive Länge haben und zwei Basisvektoren können jeden von 0 und π verschiedenen Winkel miteinander einschließen.

 Wie erwartet kann man zeigen:

Satz (Länge einer Basis)

Jede Basis des n besteht aus genau n Vektoren. Weiter gilt:

(1)

Je n linear unabhängige Vektoren v1, …, vn des n bilden eine Basis.

(2)

Je n erzeugende Vektoren v1, …, vn des n bilden eine Basis.

 Wollen wir also zeigen, dass n gegebene Vektoren des n eine Basis bilden, so genügt der Nachweis der linearen Unabhängigkeit oder alternativ der Nachweis, dass die Vektoren den n erzeugen. Die zweite Eigenschaft ist automatisch richtig. Hierzu ist es wesentlich, dass die Anzahl der Vektoren mit der Dimension des Raumes übereinstimmt.