Komplexe Vektorräume

 Die neuen Begriffe können unverändert für die komplexen Vektorräume n übernommen werden. Sowohl die Einträge der Vektoren als auch die Skalare sind nun komplexe Zahlen. Je n linear unabhängige (alternativ: erzeugende) Vektoren v1, …, vn des n bilden eine Basis des n. Jeder Vektor u des n hat einen eindeutigen Koordinatenvektor bzgl. einer Basis (v1, …, vn) des n. Der Koordinatenvektor ist wieder ein Vektor des n.

 Fassen wir wie üblich einen Vektorraum n als einen Teilraum des n auf, so sind linear unabhängige Vektoren des n auch linear unabhängig in n. Um dies einzusehen, nehmen wir an, dass

0  =  λ1 v1  +  …  +  λk vk  mit  λ1, …, λk  ∈  , v1, …, vk  ∈  n.

Dann gilt

0  =  Re(λ1) v1  +  …  +  Re(λk) vk

0  =  Im(λ1) v1  +  …  +  Im(λk) vk

mit reellen Skalaren. Sind v1, …, vk linear unabhängig im n, so gilt

Re(λi)  =  Im(λi)  =  0  für alle i = 1, …, n,

sodass alle λi gleich 0 sind. Dies zeigt, dass die Vektoren v1, …, vk auch linear unabhängig in n sind. Insbesondere ist jede Basis des n auch eine Basis des n. Daneben besitzt der n viele weitere Basen aus Vektoren mit komplexen Einträgen.

Beispiele

(1)

Die Standardbasis ((1, 0), (1, 1)) der Ebene 2 ist auch eine Basis des komplexen Vektorraumes 2. Ist (z, w)  ∈  2, so gilt

(z, w)  =  z (1, 0)  +  w (0, 1)  =  z e1  +  w e2.

Der Koordinatenvektor von (z, w) bzgl. (e1, e2) ist also wieder der Vektor (z, w).

(2)

Die Vektoren (1, 0), (0, i) bilden ebenfalls eine Basis des komplexen Vektorraumes 2. Ist (z, w)  ∈  2, so gilt

(z, w)  =  z (1, 0)  −  iw (0, i).

Damit ist (z, −iw) der Koordinatenvektor von (z, w) bzgl. der Basis ((1, 0), (0, i)).