Das Produkt zweier Matrizen
Durch wiederholte Bildung des Matrix-Vektor-Produkts können wir eine Multiplikation für Matrizen einführen:
Definition (Produkt zweier Matrizen)
Seien A ∈ ℝm × r, B ∈ ℝr × n mit B = (b1; …; bn). Dann setzen wir
A · B = (Ab1; Ab2; … ; Abn).
Die Matrix A · B ∈ ℝm × n heißt das Produkt der Matrizen A und B.
Wir wenden die Matrix A nacheinander auf die Spaltenvektoren b1, …, bn von B an. Die Matrix-Vektor-Produkte Ab1, …, Abn des ℝm schreiben wir als Spalten in eine Matrix. Wir erhalten so das Produkt A · B ∈ ℝm × n.
Wir schreiben auch kurz A B statt A · B. Ist C = A · B mit A, B wie im Satz, so gilt für alle Einträge cij von C, dass
cij = ai1 b1j + … + air brj = ∑1 ≤ k ≤ r aik bk j(Formel für die Produkt-Einträge)
Insgesamt sind m · n Einträge durch „Zeile mal Spalte“ zu berechnen.
Beispiele
(1) | Ein Produkt AB mit A ∈ ℝ2 × 3, B ∈ ℝ3 × 4: = Der Eintrag c23 = 7 des Produkts C = AB ergibt sich beispielsweise so: c23 = „zweite Zeile mal dritte Spalte“ = 0 · 3 + (−1)(−1) + 3 · 2 = 7. |
(2) | Die allgemeine Form des Produkts zweier 2 × 2-Matrizen lautet: · = |
Dimensionen müssen passen
Ein Matrizenprodukt AB ist genau dann definiert, wenn die Dimension der Zeilenvektoren von A gleich der Dimension der Spaltenvektoren von B ist. Äquivalent formuliert: Die Anzahl der Spalten von A stimmt mit der Anzahl der Zeilen von B überein. Für A ∈ ℝm × r, B ∈ ℝr × n gilt AB ∈ ℝm × n, die „mittlere“ oder „verbindende“ Dimension r geht nicht in das Ergebnis ein.