Invertierbarkeit für Matrizen
Definition (invertierbar, Inverses, singulär)
Sei A ∈ ℝn × n. Dann heißt A invertierbar, wenn eine Matrix B ∈ ℝn × n existiert mit
AB = En = BA.
Die Matrix B heißt dann ein Inverses von A, und die Matrizen A und B heißen invers zueinander. Ist A nicht invertierbar, so heißt A singulär.
Wichtig: Quadratische Matrizen
Die Invertierbarkeit ist nur für quadratische Matrizen definiert. Nur dann ist AB = En = BA möglich.
Beispiele
(1) | Für alle n ist die Einheitsmatrix En invertierbar und invers zu sich selbst. Denn es gilt En En = En. |
(2) | Sei A = ((1, 2), (3, 4)) ∈ ℝ2 × 2. Dann ist A invertierbar und die Matrix B = ((−2, 1), (3/2, −1/2)) ist invers zu A, da = = |
(3) | Sei Aφ eine Rotations-Matrix. Dann ist A invertierbar und die Rotations-Matrix A−φ um den Winkel −φ ist invers zu A. |
(4) | Die Matrix A = ((1, 0), (0, 0)) des ℝ2 × 2 ist singulär. Denn ist B = ((a, b), (c, d)), so gilt = ≠ E2. |
(5) | Allgemein gilt: Hat A ∈ ℝn × n eine Nullzeile, so ist A singulär. Denn ist B ∈ ℝn × n beliebig, so entsteht durch „Zeile mal Spalte“ im Produkt AB eine Nullzeile, sodass AB ≠ E2. Analoges gilt für Nullspalten: Hat A eine Nullspalte, so hat BA eine Nullspalte, sodass BA ≠ En. |
Die Beispiele werfen die folgenden Fragen auf:
(1) | Welche Matrizen sind invertierbar und welche sind singulär? |
(2) | Wie berechnen wir im Fall der Existenz eine inverse Matrix? |
Diesen Fragen werden wir im Folgenden nachgehen. Zunächst betrachten wir noch einige allgemeine Eigenschaften invertierbarer Matrizen.