Inversenregeln
Satz (Eindeutigkeit des Inversen)
Sei A ∈ ℝn × n invertierbar. Dann gibt es genau ein B ∈ ℝn × n mit
AB = En = BA.
Beweis
Seien B, C invers zu A. Dann gilt B = B En = B (A C) = (B A) C = En C = C.
Notation
Das eindeutig bestimmte Inverse einer Matrix A bezeichnen wir mit A−1.
Die Bruchnotation 1/A ist für Matrizen nicht üblich. Nach Definition des Inversen gilt A A−1 = En = A−1 A.
Satz (Inversenregeln)
Seien A, B ∈ ℝn × n invertierbar. Dann sind auch A−1 und AB invertierbar. Weiter gilt:
(a) | (A−1)−1 = A, |
(b) | (A B)−1 = B−1 A−1. |
Beweis
zu (a): Sei B = A−1. Da B invers zu A ist, gilt AB = En = BA. Nach Definition des Inversen ist A invers zu B, sodass A = B−1 = (A−1)−1.
zu (b): Es gilt
(B−1 A−1) (AB) = B−1 A−1 A B = B−1 En B = B−1 B = En.
Analog ist (AB)(B−1 A−1) = En. Also ist B−1A−1 invers zu AB.
Wichtig: Reihenfolge beachten
In der Regel (AB)−1 = B−1A−1 ist die Umkehrung der Reihenfolge wichtig. Im Allgemeinen ist (AB)−1 ≠ A−1B−1 (vgl. die Übungen).
Nützlich ist:
Satz (einseitige Überprüfung)
Sei A ∈ ℝn × n invertierbar. Weiter sei B ∈ ℝn × n mit BA = En oder AB = En. Dann ist B = A−1.
Beweis
Ist BA = En, so gilt B = B En = B A A−1 = En A−1 = A−1. Der Fall AB = En wird analog behandelt.