Permutationen und ihre Vorzeichen

Die Determinanten-Formeln

det(v; w)  =  v1 w2  −  v2 w1,  det(v; w; u)  =  〈 v × w, u 〉

wirken recht verschieden. Wir können sie in gemeinsame Form bringen, indem wir das Kreuz- und Skalarprodukt ausrechnen. Wir erhalten (Übung):

Satz (Regel von Sarrus)

Sei A = (v; w; u)  ∈  3 × 3. Dann gilt:

det(A)  =  v1 w2 u3  +  w1 u2 v3  +  u1 v2 w3  −  u1 w2 v3  −  w1 v2 u3  −  v1 u2 w3.

In beiden Dimension werden also alle möglichen Permutationen der Indizes 1, 2 bzw. 1, 2, 3 betrachtet und entsprechende Produkte der Matrix-Einträge aufsummiert. Zusätzlich werden die Permutationen mit einem Vorzeichen versehen. Wir definieren hierzu allgemein:

Definition (Vorzeichen, gerade, ungerade)

Sei n ≥ 1. Eine Bijektion σ : { 1, …, n }  { 1, …, n } nennen wir auch eine Permutation auf { 1, …, n }. Wir setzen

Sn  =  { σ | σ ist eine Permutation auf { 1, …, n } }.

Für alle σ  ∈  Sn ist das Vorzeichen sgn(σ) von σ definiert durch

sgn(σ)  =  (−1)k  mit  k  =  |{ (i, j) | i < j, σ(i) > σ(j) }|.

Ist sgn(σ) = 1 (sgn(σ) = −1), so heißt σ eine gerade (ungerade) Permutation.

 Ist i < j, aber σ(i) > σ(j), so heißt (i, j) ein Fehlstand von σ. Eine gerade (ungerade) Permutation hat eine gerade (ungerade) Anzahl von Fehlständen.

 Eine Permutation σ notieren wir auch in der Form σ = (σ(1), …, σ(n)). Der i-te Eintrag des Tupels ist der Wert σ(i).

Beispiel

σ = (3, 2, 1) ist die Permutation auf { 1, 2, 3 } mit σ(1) = 3, σ(2) = 2, σ(3) = 1. Die Permutation hat die Fehlstände (1, 2), (1, 3), (2, 3), sodass sgn(σ) = −1.

 Aus den obigen Formeln lesen wir ab:

Satz (Leibniz-Formel)

Es gilt

det(A)  =  σ  ∈  S2 sgn(σ) vσ(1) wσ(2) für alle A = (v; w)  ∈  2 × 2
det(A)  =  σ  ∈  S3 sgn(σ) vσ(1) wσ(2) uσ(3) für alle A = (v; w; u)  ∈  3 × 3