Anwendung: Die Gaußsche Glockenkurve
Definition (Gaußsche Glockenkurve)
Die Gaußsche Glockenkurve ist die Funktion g : ℝ → ℝ mit
g(x) = e−x2/2 für alle x ∈ ℝ.
Die Gaußsche Glockenkurve
Die Glockenkurve spielt in der Wahrscheinlichkeitstheorie eine zentrale Rolle (normalverteilte Zufallsvariablen). Das uneigentliche Integral
γ = ∫∞−∞ e−x2/2 dx
ist nicht leicht zu berechnen, da die Gaußsche Glockenkurve keine elementare Stammfunktion besitzt. Mit Hilfe einer auf unbestimmte Integrale erweiterten zweidimensionalen Integration in Polarkoordinaten können wir γ überraschend einfach berechnen. Es gilt:
γ2 | = ( ∫∞−∞ e−x2/2 dx ) ( ∫∞−∞e−y2/2 dy ) = ∫∞−∞ (∫∞−∞ e−x2/2 dx) e−y2/2 dy |
= ∫∞−∞ ∫∞−∞ e−x2/2 e−y2/2 dx dy = ∫∞−∞ ∫∞−∞ e−(x2 + y2)/2 dx dy | |
= ∫∞0 ∫2π0 e−r2/2 r dφ dr = 2π limR → ∞ ∫R0 e−r2/2 r dr | |
= 2π limR → ∞ = 2π · 1 = 2π. |
Damit ist also γ = .