Lösungen zu den Übungen

Übung 1

Berechnen Sie:

(a)

P  x2 + y2 d(x, y)  mit  P = [ −1, 1 ]3

(b)

P  x2 + y2 d(x, y)  mit  P = { (x, y)  ∈  2 | x2 + y2 ≤ 1 }

Berechnen Sie das Integral (a) mit kartesischen Koordinaten und das Integral (b) sowohl mit kartesischen als auch mit Polarkoordinaten.

Lösung zur Übung 1

zu (a):  Es gilt

P  x2 + y2 d(x, y) =  1-1 1-1 x2 + y2 dx dy
=  1−1 x3/3+y2xx=1x=1 dy
=  1−1 2/3 + 2 y2 dy  =  2/3y+2y3/311 dy  =  83

zu (b):  Kartesisch gilt mit wy = 1y2 für y  ∈  [ −1, 1 ], dass

P  x2 + y2 d(x, y) =  1-1 wy-wy x2 + y2 dx dy
=  1−1 x3/3+y2xx=wyx=wy dy
=  23 1−1 wy (1 + 2y2) dy
=  16 wy(2y3+y)+3arcsin(y)11  =  π2,

wobei die Stammfunktion mit Hilfe der Integrationsregeln gefunden werden kann (vgl. Kreisintegral). In Polarkoordinaten wird die Berechnung deutlich einfacher. Hier gilt (vgl. auch das Beispiel im Text oben):

P  x2 + y2 d(x, y) =  10 0 r2 r dφ dr
=  10 r3 2π dr  =  2π r4/401  =  π2
Übung 2

Sei f : [ a, b ]   eine stetige Funktion. Weiter sei A ⊆ 3 Menge, die entsteht, wenn wir den Graphen von f im dreidimensionalen Raum um die x-Achse rotieren, d. h. A ist der durch f definierte Rotationskörper des 3.

(a)

Geben Sie A als Menge an in der Form

A  =  { (x, y, z)  ∈  3 | (x, y, z) }.

(b)

Begründen Sie die Volumenformel

V(A)  =  π  baf (x)2 dx.

(c)

Seien a, h  ∈   mit a, h > 0, und sei f : [ 0, h ]   mit f (x) = ax. Welche geometrische Form hat der Rotationskörper A von f? Berechnen Sie zudem das Volumen V(A).

Lösung zur Übung 2

zu (a):

Ein Punkt (x, y, z)  ∈  3 gehört genau dann der Menge A an, wenn x ein Element von [ a, b ] und die Länge des Vektors (y, z) kleinergleich dem Betrag von f (x) ist. Damit gilt

A  =  { (x, y, z)  ∈  3 | x  ∈  [ a, b ],  y2 + z2  ≤  f (x)2 }

zu (b):

Ist x  ∈  [ a, b ], so ist der x-Schnitt S1(A, x) ein Kreis mit dem Radius |f (x)|, sodass der Schnitt die Fläche f (x)2π besitzt. Folglich gilt

V(A)  =  baf (x)2 π dx  =  π baf (x)2 dx.

zu (c):  Der Rotationskörper A von f ist ein Kreiskegel mit Höhe h und Radius a. Nach der Volumenformel in (b) gilt

V(A)  =  π h0 (ax)2 dx  =  π a2 h33  =  F h3,

wobei F = (ah)2 π. Damit ergibt sich die elementargeometrische Formel „1/3 Grundfläche mal Höhe“.

Übung 3

Wir betrachten einen Kegelstumpf S der Höhe h und den Radien r1 > r2. Begründen Sie elementargeometrisch die Formel

M(S)  =  (r1 + r2) s π,  wobei  s = (r1r2)2+h2

für die Mantelfläche von S. Erstellen Sie eine Skizze zur Illustration.

Lösung zur Übung 3

Mantelfläche eines Kegels:  Sei K ein Kreiskegel mit Höhe h, Radius r und Mantellänge

s  =  r2+h2.

Der Umfang der Grundfläche von K ist 2rπ. Schneiden wir K entlang einer Mantellinie auf, so erhalten wir einen Kreissektor mit Radius s und Kreisbogenlänge 2rπ. Die Fläche eines Kreissektors ist „1/2 · Radius · Kreisbogenlänge“, so dass

(+)  M(K)  =  12 s 2 r π  =  s r π.

Mantelfläche eines Kegelstumpfs:  Ein Kegelstumpf S der Höhe h mit den Radien r1 > r2 ist ein bei der Höhe h abgeschnittener Kreiskegel mit Radius r1, Gesamthöhe h + h′ und Mantelbogenlänge s + s′ (vgl. Skizze).

hm1-AbbIDkegelstumpf_ueb

Nach dem Strahlensatz gilt (s + s′)/r1 = s′/r2, sodass s′ = r2 s/(r1 − r2) und s′(r1 − r2) = r2 s. Mit (+) erhalten wir:

M(S) =  (s + s′) r1 π  −  s′ r2 π
=  (s r1  +  s′ (r1 − r2)) π  =  (r1s  +  r2s ) π  =  (r1 + r2) s π.

Die Formel s = (r1r2)2+h2 folgt aus dem Satz des Pythagoras.

Übung 4

Führen Sie mit Hilfe eines Taschenrechners oder Computers eine numerische Berechnung der Oberfläche einer Kugel mit Radius 1 durch, indem Sie die Kugeloberfläche durch n gleichhohe Kegelstümpfe approximieren, wobei n = 4, 8, 16 (und optional auch n = 32, 64, 128, 256). Vergleichen Sie die Werte numerisch mit 4 π.

Lösung zur Übung 4

Sei n ≥ 1 beliebig und sei hn = 2/n. Approximieren wir die Einheitssphäre

(x, y, z)  ∈  3 | x2 + y2 + z2  =  1 }

durch n gleichhohe Kegelstümpfe K0, …, Kn − 1 entlang der z-Achse, so hat Kk die Höhe h = 2/n und die Radien rk, rk + 1 mit

rk  =  1tk2,  wobei  tk  =  −1 + k h  für k = 0, …, n − 1.

Die Approximation ist also durch die Formel

An  =  0 ≤ k < n π(rk + rk + 1) (rkrk+1)2+h2

gegeben. Es gilt limn An = 4π = 12,56637061… Numerisch erhalten wir:

n

An

4π − An

4

11,51049

1,0559

8

12,26840

0,29797

16

12,48337

0,082998

32

12,54349

0,022876

64

12,56012

0,0062506

128

12,56468

0,0016956

256

12,56591

0,00045712

hm1-AbbIDkugel_oberflaeche_ueb

Approximation der Einheitssphäre durch acht gleichhohe Kegelstümpfe