Das Sein und das Epsilon
Das Zeichen ε für die Elementbeziehung, später stilisiert zu ∈ , hat Giuseppe Peano (1858 − 1932) 1889 in einer lateinisch geschriebenen Arbeit eingeführt, in der sich auch die bekannten Dedekind-Peano-Axiome der Zahlentheorie finden:
Peano (1889):
„IV. De classibus.
Signo K significatur classis, sive entium aggregatio.
Signum ε significat est. Ita a ε b legitur a est quoddam b; a ε K significat a est quaedam classis; a ε P significat a est quaedam propositio.“
Das kleine Epsilon geht hierbei auf εστίν, altgriechisch für „er, sie, es ist“ zurück, a ∈ b meint also „a ist ein b“, a ist eines derer von b, das „Sein des Seienden“ der Mengen sind also ihre Elemente.
Georg Cantor gebrauchte überraschenderweise keine Abkürzung für den Ausdruck „a ist Element von b“, und erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts setzte sich eine Abkürzung und die Schreibweise von Peano durch.
Hausdorff (1927):
„Die fundamentale Beziehung eines Dinges a zu einer Menge A, der es angehört, bezeichnen wir mit G. Peano in Wort und Formel folgendermaßen:
a ist Element von A: a ε A.“
In seinen ein halbes Tausend Seiten starken „Grundzügen der Mengenlehre“ von 1914 kommt Hausdorff wie Cantor noch ohne eine Abkürzung für die Elementbeziehung aus.